Sandfilteranlagen

Sandfilteranlagen gehören zu den effektivsten Filteranlagen im Schwimmbadbau. Eine Vielzahl von Modellen für den Privatanwender sind auf dem Markt. Wir versuchen hier eine Reihe von nützlichen Hinweisen zu geben, welche Art von Filteranlage zu welchem Schwimmbecken passt, auf welche Voraussetzungen kommt es an und wo liegen preisliche sowie auch qualitative Unterschiede.

Die Filterkessel

Der Filterkessel der Anlage sollte in Form und Größe zur Pumpenleistung passen, welche widerum vom Inhalt, aber auch der Lage und Beschaffenheit des Schwimmbeckens abhängig ist.
Unsere Empfehlung:
bis Pumpenleistung                                             Kesseldurchmesser
(effektive Umwälzleistung )
- 2,0 m³/h                                                               300 mm
- 3,5 m³/h                                                               350 mm
- 5,0 m³/h                                                               400 mm
- 7,0 m³/h                                                               450 mm
- 12,0 m³/h                                                              500 mm
- 14,0 m³/h                                                              550 mm
- 18,0 m³/h                                                              600 mm
- 21,00 m³/h                                                           650 mm
Die Werte sind lediglich Richtwerte - im Einzelfall sollte fachkundiges Personal die Einschätzung nach den Bedingungen vor Ort und unter Berücksichtigungen alle entscheidenden Kriterien abgeben.

Im Groben sind 2 grundlegende Varianten von Filterkesseln erhältlich. Zum Einen Filterkessel mit TopMount- Ventil und alternativ Kessel mit Side-Ventil.
Beispiele
TopMount                                                                                                             Side

Der Kessel mit TopMount - Ventil wird oft für Anlagen an Aufstellbecken genutzt und in der Regel per Schlauch mit dem Schwimmbecken verbunden. Auch die Verbindung zwischen Mehrwegeventil ( man unterscheidet zwischen 4-Wege und 6-Wegeventilen ) und Pumpe wird hier meist über Schlauchverbindung hergestellt. Bei Kesseln mit seitlichem Mehrwegeventil wird hingegen fast ausschließlich mit einer festen Verrohrung gearbeitet, sodass das Ventil zu einem erforderlichen Wechsel des Filtermediums ( Quarzsand, Filterkohle, Filterkies etc. ) nicht demontiert werden kann und muss. Beim TopMount- Ventil kann das Ventil grundsätzlich mit wenigen Handgriffen abgenommen werden und bedingt durch die Schlauchverbindung vom Kessel entfernt werden.

Achtung ! Einteilige Filterkessel sind preiswerter in der Anschaffung, bereiten aber beim Wechsel des Filtermaterials oft höheren Aufwand. Daher ist bei größeren Anlagen grundsätzlich anzuraten, auf einen zweiteiligen Kessel zurückzugreifen. Diese sind in der Regel auf halber Höhe geteilt und machen des Filtermedium leichter zugänglich. Sollte dennoch ein einteiliger Kessel gewählt werden, empfehlen wir auf die Größe der oberen Öffnung zu achten, da es auch Unterschiede gibt.

Das Wirkunsprinzip ist bei fast allen Filterarten gleich - durch eine Leitung tritt das Wasser an der Oberseite im Kessel ein - wird dort durch verschiedene Bauteile so verteilt, dass es gleichmäßig auf der gesamten Filterfläche ( Oberfläche des Filtermaterials im Kessel ) verteilt wird und von dort durch den Quarzsand ( oder andere Filtermedien ) gedrückt wird. Im unteren Bereich ( Kesselsole ) ist eine Filterstern oder vergleichbare Bauteile, die mit mehreren kleinen Bauteilen bestückt sind, in denen Perforationen ( meist kleine Schlitze mit einer Weite unter 0,20 mm ) eingearbeitet sind. An diesen Bauteilen gelangt dann das gefilterte Wasser wieder in eine Sammelleitung, durch die der Rücklauf zum Becken führt. Der Schmutz wird im Filtermedium festgehalten und muss je nach Verschmutzung durch eine Rückspülung aus dem Filterkessel entfernt werden.

Die Rückspülung der Filterkessel erfolgt durch ein Mehrwegeventil ( siehe Abschnitt oben ) - hierbei wird der Wasserfluss im Kessel umgekehrt und das Filtermedium sozusagen rückwärts vom Wasser durchströmt. Der angesammelte Schmutz wird wird abtransportiert und über einen separaten Anschluss am Mehrwegeventil abgeleitet. An diesem Anschluss sollte eine Leitung installiert werden, die in einen Abwasserschacht oder sonstige geeignete Sammler führt.
!! Achtung !! Die Leitung am
Rückspülanschluss nie kleiner dimensionieren als den Rest der Installation - ansonsten kann es beim Rückspülen durch Fliesswiderstand zu Aufschwemmen des Filtermediums kommen. Die Folge ist dann meist abnehmendes Filtermaterial oder Sandreste im Leitungssystem oder gar im Schwimmbecken !

Die Schwimmbadpumpe

Bei der Wahl der Pumpe sind mehrere Eigenschaften zu berücksichtigen. Qualität und Leistung sollten hierbei als erstes Entscheidungsmerkmal dienen. Außerdem sind Herkunft der Aggregate und Service-Leistung des verkaufenden Unternehmens, bzw. des Herstellers zu berücksichtigen. Durch den Preiskampf der letzten Jahre werden mehr und mehr Pumpen aus Fernost auf dem Markt angeboten. Wir wollen nicht behaupten, dass diese Pumpen grundsätzlich schlecht oder von minderer Qualität sind, dennoch zeigt unsere Erfahrung, dass Firmen in Europa hier mit deutlich besseren Qualitätsmerkmalen aufwarten. Nicht zuletzt liegt dies sicher daran, dass gerade bei diesen technisch weit entwickelten Produkten Erfahrung, hochwertige Verarbeitung und dauerhaft geprüfte Materialen grundlegend sind. Auch die Geräuschentwicklung der angekoppelten Motoren sollte nicht außer Acht gelassen werden. Sollte die Anlage in der Nähe des Schwimmbeckens installiert werden oder hinter dem Haus und damit eventuell in der Nähe des Nachbarn, zahlt sich diese Berücksichtigung spätestens beim geruhsamen Nachmittag auf der Terrasse aus.
Wie bereits beschrieben sollten Filterpumpe und Filterkessel eine ausgeglichene Einheit abgeben.
Bei den Pumpen sollten darauf geachtet werden, ob eine selbstsaugende oder nicht selbstsaugende Pumpe angeboten wird. Hier ist immer wieder zu bemerken, dass selbst sogenannte Fachhändler den Unterschied zwischen beiden Pumpenarten nicht ergiebig, bzw. ausreichend und korrekt erklären oder erklären können.
Nicht selbstsaugende Pumpen dürfen nur dort eingesetzt werden, wo das zu filternde Wasser ( oberster Wasserstand im Schwimmbecken ) höher liegt als die Pumpe selbst. Diese Pumpen benötigen den physikalischen Zulauf des Wassers vom Schwimmbecken zur Pumpe, da sie das Wasser nicht ansaugen, sondern lediglich von der Pumpe ab fördern. Auch wenn durch das Fördern des Wassers an der Zulaufseite ein Unterdruck entsteht, kann nicht von Ansaugen gesprochen werden. Befindet sich die Wasserlinie tiefer als die Pumpe oder muss das Wasser über einen höher gelegenen Punkt transportiert werden, wird es Probleme geben. Die Pumpe bekommt kein Wasser und wird durch Trockenlauf meist zerstört. Liegt der Wasserspiegel unterhalb der Pumpenposition, muss unweigerlich eine selbstsaugende Pumpe gewählt werden. Oft werden diese Pumpen von angeblichen Fachleuten als “selbstansaugend” bezeichnet. Dies führt ( gewollt oder durch Inkompetenz ) zu dem Irrglauben, dass eine selbstsaugende Pumpe in der Lage sein muss, das Wasser vom tiefer gelegenen Becken anzusaugen - das ist nicht unbedingt vorauszusetzen. Grundsätzlich fördern Schwimmbadpumpen das Medium Wasser und sind hierfür konzipiert. Hingegen ist die Eigenschaft, Luft zu fördern weder erforderlich, noch vorhanden. Lediglich eine gewisse Menge Luft ( wie bei Luftblasen in der Ansaugleitung kann je nach Beschaffenheit  der Anlage und Art der Pumpe mit angesaugt werden - hierbei wird aber die Luft vom Wasser mitgezogen - nicht jedoch Luft durch die Pumpe selbst befördert !  

[Home] [BASIS I] [BASIS II] [BASIS III] [DREAM] [SCANDIC] [TROPIC] [HAWAII] [Filtertechnik] [Wasserpflege] [Impressum / AGB's]